Die Grünen Nidwalden stimmen der Teilrevision des Gesetzes zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit (Gesundheitsgesetz) zu. 

Das Gesetz ermöglicht dem Kanton den Aufbau und Betrieb ambulanter medizinischer Einrichtungen sowie die Unterstützung mit Beiträgen oder anderen geeigneten Massnahmen, wenn die ambulante medizinische Grundversorgung der Bevölkerung nicht hinreichend gewährleistet ist. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Grundversorgung nicht ausschliesslich durch ärztliches Personal gesichert werden soll. Neuere Modelle wie der Einsatz von spezialisiertem Pflegepersonal wie Gesundheitspflegefachpersonen in Gruppenpraxen oder zur Unterstützung im Therapiemanagement in der Hausarztpraxis sollen gefördert werden. Deren Tätigkeiten sind nachweislich sehr wirksam und tragen zusätzlich zur Kostendämpfung bei.

Weiter kann der Kanton für die Pflege von Angehörigen zu Hause Entlastungsangebote sowie Informations- und Anlaufstellen mit Beiträgen oder anderen geeigneten Massnahmen unterstützen. Diese Entlastungsangebote sind für uns ein zentrales Anliegen. Pflegende Angehörige leisten heute schon einen grossen Anteil an der Pflege zu Hause. Sie verzichten dabei oft auf ein höheres Anstellungspensum zugunsten der zu pflegenden Menschen. Dies führt zu einer Doppelbelastung, einerseits aufgrund der geleisteten oftmals intensiven Pflegearbeit, anderseits betreffend die finanzielle Benachteiligung infolge Lohnausfall sowie späterer tieferer Rentenleistungen. Diese Arbeit wird in Zukunft noch einen höheren Stellenwert haben, weil in Zukunft die professionellen Dienste wahrscheinlich nicht mehr in der Lage sein werden, die gesamte Pflege zu Hause abzudecken. Dies gilt es zu berücksichtigen, damit genügend finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden für die direkte Entlastung der pflegenden Angehörigen in Form von Beiträgen oder Gutscheinen. Zusätzlich brauchen pflegende Angehörige unbedingt Unterstützung in Form von einfacher Informationsbeschaffung, Begleitung sowie Einsatz von Entlastungsdiensten. Die bereits bestehenden Angebote und aktuellen Partnerschaften wie zum Beispiel jene von Spitex NW, Pro Senectute und SRK Unterwalden sollen weiter unterstützt werden.

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