Grüne Landräte bedauern das Ende von Nextbike
Das Ende von Nextbike in Beckenried, Buochs und Ennetbürgen ist ein schlechtes Zeichen für eine zukunftsfähige Mobilität, finden Grüne Landräte
In den drei Seegemeinden gibt es seit Jahren eine rege Bautätigkeit und das Bevölkerungswachstum nimmt stetig zu. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind auf das Auto angewiesen und viele von ihnen arbeiten ausserhalb von Nidwalden. Insbesondere der vielfach überfüllte öV und die ungenügende Anbindung an Zürich, Basel und Bern senken die Attraktivität vom öV gegenüber dem Auto. Aber auch für den Pendlerverkehr zu den grossen regionalen Arbeitgebern fehlen attraktive Angebote, um den öV zu entlasten oder vom Auto umzusteigen. Mit einem Anteil von 634 Fahrzeuge pro 1000 Einwohnern (2020) gehört der Kanton Nidwalden zu den am stärksten motorisierten Kantonen in der Schweiz. «Das grosse Verkehrsaufkommen auf unseren Kantons- und Gemeindestrassen ist somit im Wesentlichen hausgemacht und für die Verkehrsproblematiken verantwortlich», ist Landrätin Erika Liem Gander aus Beckenried überzeugt.
Es gibt keine oder nur ungenügend ausgebaute Modalsplit-Angebote, d.h. die Verteilung des Personentransports auf verschiedene Verkehrsmittel ist besonders in diesen Gemeinden gering. «Deshalb sind verschiedene Mobilitätslösungen wie beispielsweise Nextbike nicht abzubauen, sondern auszubauen», meint Alexander Huser Landrat aus Ennetbürgen. Bereits die Lancierung des Nextbike-Angebots durch den Tourismusverein anstatt der Gemeinden oder des Kantons war ein Armutszeugnis. Nidwalden bietet, wie im Gesamtverkehrskonzept (GVK) aufgezeigt wird, weitgehend ideale Voraussetzungen (kurze Wege, Topografie) für einen attraktiven Veloverkehr. Dies bedingt jedoch eine vernetzte Vorgehensweise und Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und Kanton, denn der Verkehr hört weder an der Gemeinde noch auf der Kantonsgrenze auf.
Die Grünen Landräte sind sich einig, wenn den Gemeinden zukunftsfähige Mobilität- und Verkehrsplanung wichtig sind, müssen sie sich ernsthaft Gedanken machen wie sie in Zukunft attraktive Mobilitätslösungen im Verbund mit öV und Auto anbieten können. Nur aus Kostensicht zu argumentieren, greift bei diesem Thema zu kurz. Eine Nachfrage ohne Angebot gibt es nicht. Nachfrage bedingt also ein zuverlässiges Angebot. Delf Bucher Landrat aus Buochs ist demnach überzeugt: «Ein Angebot ist immer auch ein Nutzen für die Bevölkerung und wirkt sich positiv auf die Attraktivität der Gemeinden aus.»
Kontakt und Information:
Alexander Huser. Präsident Grüne Nidwalden, Landrat Ennetbürgen
Phone: 079 752 78 52