In einem offenen Brief an den Regierungsrat kritisiert die Junge CVP Nidwalden den Bildungsabbau im Kollegi Stans. Wir Grünen Nidwalden teilen diese Kritik an der Streichung von Schwerpunkt- und Wahlfächern an der Mittelschule Nidwalden.

Die Massnahme ist ein weiteres Beispiel einer Sparübung, die keine Ersparnis bringt, aber die Qualität von Angebot und Leistungen senkt. Gerade bei der einzigen Mittelschule des Kantons darf das nicht der Fall sein, denn eine Hochschule hat Nidwalden keine, was als wichtigstes Argument aufgeführt wird, wenn der Umstand diskutiert wird, dass Nidwalden schweizweit die geringsten Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung aufweist.

Führungsleute auf allen Ebenen von grossen bis kleinen Unternehmen müssen zwar verstehen, wie Rechnen funktioniert, aber sie rechnen in der Regel selber nicht mehr im Sinne der direkten Anwendung! Hingegen sind sie immer mehr und immer stärker herausgefordert, mit sog. „Kulturen“ und „Ethik“ umzugehen. Anders gesagt: spätestens wenn ein Ingenieur oder eine Technikerin oder auch sonstige Wissenschaftlerinnen in der Unternehmenswelt in die mittlere Führungsetage aufsteigen, brauchen sie Fähigkeiten, die weniger bis gar nichts mit MINT zu tun haben, dafür aber mit Philosophie und Sprachen. „Wer in der Bildungspolitik dieses Faktum ausblendet, muss sich nicht wundern, wenn in den Führungsetagen unserer Unternehmen immer mehr Leute sitzen, die nicht in der Lage sind, anstehende Probleme, die über das rein Technische hinausgehen, zu lösen“, schreibt der Grüne Landrat Thomas Wallimann-Sasaki in der Stellungnahme der Grünen. Für Bildung in solchen Bereichen aber stehen Latein und Philosophie exemplarisch. Wallimann weiter: „Unsere Bildung soll nicht so ausgelegt sein, dass zwar gelernt wird, ein Flugzeug in fast allen Lagen zu fliegen, aber die Frage nicht erörtert wird, wohin der Flug denn gehen soll, denn diese Sinnfrage ist letztlich entscheidend.“ Ob die Grünen einen politischen Vorstoss machen, haben sie noch nicht entschieden.