Dabei fällt der Kanton Nidwalden mit 20,7% Armutsbetroffenen und dem schweizweit dritthöchsten Wert aller Kantone auf. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 13.9%. Und dies notabene im selben Kanton, der anderseits das grösste Durchschnittsvermögen bei den Privathaushalten ausweist. Die Schere zwischen Arm und Reich ist in Nidwalden also auch statistisch belegt besonders gross. Verbunden mit der – ebenfalls nachgewiesenen – tiefen Sozialhilfequote bedeutet dies, dass viele arme Menschen in Nidwalden dies entweder nicht nach aussen tragen oder – obwohl sie für Unterstützung und Hilfe berechtigt wären, diese nicht in Anspruch nehmen oder nicht wissen, wie sie Hilfe erhalten können.

Im Regionaljournal vom 20.01.2023 äussert sich Gesundheits- und Sozialdirektor Peter Truttmann ebenfalls besorgt zur hohen Altersarmut und kündigt an, den
Ursachen nachgehen zu wollen. Der grüne Landrat Thomas Wallimann lässt im gleichen Beitrag vernehmen, dass die Politik an diesem Umstand mitschuldig ist.
Sobald es in Nidwalden um Unterstützung für finanziell schlechter gestellte Personen geht, wird die Eigenverantwortung ins Feld geführt. Um eigenverantwortlich handeln zu können, muss eine Ausgangslage geschaffen werden, die es den betroffenen Menschen ermöglicht, auf einfachere Art an die berechtigte Hilfe zu kommen.

Die Grünen Nidwalden fordern eine vertiefte Analyse der Ergebnisse. Dazu gehört insbesondere eine Gesamtschau, welche die verschiedenen statistischen Ergebnisse einordnet und als Grundlage für rasches Handeln dient. Der Anteil der älteren Menschen steigt und die Problemlösung soll in verschiedenen Bereichen zu einer finanziellen Besserstellung unserer älteren Bevölkerung beitragen.

Mögliche Lösungsansätze:
• Der Bezug von Ergänzungsleistungen ist komplex organisiert. Die Hürden sollen niederschwelliger und der Zugang vereinfacht werden.
• Erhöhung der Prämienverbilligung und ebenfalls einfacherer Zugang für alte Menschen.
• Den Zugang zu Information und Beratung weiter verbessern.
• Bezahlbarer und altersgerechter Wohnraum soll gefördert werden.
• Umsetzung der geplanten Massnahmen des Kantonalen Altersleitbildes vorantreiben.

Einige dieser Massnahmen betreffen die Gemeinden, welche durch die Umsetzung des Altersleitbildes gefordert sind. Hier muss der Kanton eine aktivere, koordinierende Rolle übernehmen und den Gemeinden Unterstützung bieten. Zu wenig finanzielle Mittel zu haben, trifft die fragilsten Personen unserer
Gesellschaft. Oft sind es alleinstehende Personen und dabei insbesondere Frauen, welche dank oftmals viel freiwillig geleisteter Care-Arbeit bereits mit tieferen Altersrenten leben müssen.

Alt werden in Würde soll das Ziel sein für Alle.

Für Rückfragen
Verena Zemp, Landrätin Grüne Nidwalden, 079 622 15 54
Erika Liem Gander, Landrätin Grüne Nidwalden, 079 471 10 3