Für viele Fahrgäste bedeutet die geplante Anpassung eine reale Gefahr, ihre Anschlüsse in Stans oder Altdorf nicht mehr zu erreichen. Gerade in Zeiten von knappen Umsteigezeiten an den Knotenpunkten wie Stans (Zentralbahn) oder Altdorf (SBB Richtung Gotthard/Tessin) sind Verzögerungen im Minutenbereich entscheidend. Benno Zurfluh, Landrat der Grünen Nidwalden, betont: „Das widerspricht dem Ziel eines attraktiven und zuverlässigen öffentlichen Verkehrs, wie er gerade auch angesichts der geplanten Expansion der Pilatus Flugzeugwerke dringend nötig ist.“ Mit dem erwarteten Wachstum auf dem Werkareal ist zudem ein Anstieg des motorisierten Individualverkehrs (MIV) um bis zu 57 Prozent zu erwarten – ein weiterer Grund, den ÖV gezielt zu stärken, statt ihn durch neue betriebstechnische Umwege auszubremsen.

In einer Kleinen Anfrage fordern die Grünen Nidwalden vom Regierungsrat eine Stellungnahme zur geplanten Haltestellenverlegung und zur künftigen verkehrlichen Anbindung des Pilatus-Areals. Ziel ist es, mehr Transparenz über die Hintergründe des Projekts zu schaffen und die Auswirkungen auf das regionale ÖV-Angebot zu beleuchten.

Konkret wollen die Grünen wissen:

  • Ob Alternativen geprüft wurden, welche die Schleifenfahrt vermeiden und gleichzeitig eine gute Erschliessung des Areals sicherstellen. Dazu gehört insbesondere die Frage, ob eine Entflechtung von Individual- und öffentlichem Verkehr im Sinne des kantonalen Gesamtverkehrskonzepts überhaupt diskutiert wurde.
  • Welche Massnahmen geplant sind, um auch bei verlängerten Fahrzeiten die Anschlüsse in Stans und Altdorf – besonders zu Hauptverkehrszeiten – zuverlässig zu gewährleisten.
  • Ob eine bedarfsgerechte Bedienung der Haltestelle vorgesehen ist, also etwa darauf verzichtet wird, die Zusatzschlaufe zu fahren, wenn keine Fahrgäste zusteigen wollen.
  • Welche rechtlichen oder planerischen Möglichkeiten der Kanton Nidwalden hat, um von der Pilatus Flugzeugwerke AG konkrete Massnahmen zur Reduktion des MIV einzufordern – etwa durch Vorgaben zu Veloparkplätzen, betriebliches Mobilitätsmanagement oder Förderung von Fuss- und Veloverkehr.

Die geplante Haltestellenverlegung mag für einzelne Mitarbeitende der Pilatus Flugzeugwerke einen Komfortgewinn darstellen. Sie darf jedoch nicht auf Kosten des gesamten ÖV-Systems in der Region gehen. Denn ein starker, zuverlässiger öffentlicher Verkehr ist nicht nur für Pendler:innen zentral, sondern auch für die klimaverträgliche Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Nidwalden. Nur mit durchdachten Lösungen, einem wirksamen Management des motorisierten Verkehrs sowie einer sicheren Infrastruktur für Fuss- und Veloverkehr kann die Mobilität rund um das Pilatus-Areal zukunftsfähig gestaltet werden. Die Grünen Nidwalden setzen sich deshalb für eine sinnvolle, ausgewogene Verkehrsplanung ein – im Interesse aller.

Rückfragen: Benno Zurfluh, Sekretariat Grüne Nidwalden 079 691 33 39